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GIB Gesellschaftliche Integration von Menschen mit Behinderungen

GIB

Gesellschaftliche Integration von Menschen mit Behinderungen

"Eine Klinik ist kein Ort zum leben." Erst recht nicht für Menschen mit Intelligenzminderung und herausfordernden Verhaltensweisen, die einen hohen Betreuungsbedarf haben. Die Enthospitalisierung sollte eigentlich mit der Psychiatrie-Enquête vor mehr als 50 Jahren einsetzen, verlief aber über die folgenden Jahrzehnte eher schleppend.

In der Berliner Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik (KBoN) wurden in den 1980er Jahren erste Wohngruppen noch auf dem Klinikgelände eingerichtet. Ein wirklich menschenwürdiges, ihren Bedürfnissen gerechtes Zuhause fanden diese Menschen dann im 1997 gegründeten GIB e.V. ...

Die Erkenntnis, eine Klinik sei kein lebenswertes Zuhause, führte ab dem Beginn der 1970er Jahre zu einem Prozess der Enthospitalisierung in den Bereichen der Allgemeinpsychiatrie und der geistig Behinderten. Dort gab es viele Menschen, die zum Teil seit Jahrzehnten "vergessen" in Kliniken lebten. Trotz Psychiatrie-Enquête (1973) und neuer Denkweisen der Sozialpsychiatrie kam der Prozess allerdings immer wieder zum Erliegen. Besonders schwer traf es die Menschen, die neben ihrer Intelligenzminderung eine psychiatrische Erkrankung und daraus resultierende gravierende Problemverhaltensweisen aufwiesen.

Ihre Erfahrungen in der Psychiatrie veranlassten den Arzt Erik Boehlke und die Leitende Krankenpflegerin Ernestine Brauns, Wohnstätten und Beschäftigungs-, bzw. Arbeitsförderbereiche für jene Menschen einzurichten, die auch in der klassischen Behindertenhilfe ausgegrenzt werden.

1997 gründeten sie den GIB e.V. und schufen die Voraussetzungen für eine gesellschaftliche Integration dieser Menschen mit angemessenen Lebensräumen zum Wohnen, für Beschäftigung und zur Freizeitgestaltung, in denen sie sich entfalten können.

Seither zu einem mittelständischen Sozialunternehmen entwickelt, betreibt GIB inzwischen mehrere Einrichtungen in Berlin-Pankow und in Gransee. Zu den 8 Wohnstätten, den 8 Arbeitsförderbereichen, der Seniorenwohnstätte und der Senioren-Tagespflege in Gransee konnte die Betreuung dieser Menschen 2019 mit dem Jugendhaus in Gransee/Wolfsruh und 2022 mit dem MZEB-Nord – dem ersten Medizinischen Zentrum für Erwachsene mit Behinderungen in Berlin – um lange fehlende "Bausteine" erweitert werden. GIB trägt derzeit Verantwortung für 180 Betreute und rund 320 sehr engagierte Mitarbeitende. Um die GIB-Gründungsidee auch für die Zukunft festzuschreiben, wurde 2015 die GIB-Stiftung gegründet.